Hätte ich doch nur Talent zum Schreiben! Du hast die Wahl: Du belässt es bei diesem Wunsch – und wirst enttäuscht. Oder du wendest dich dem zu, was dich beim Schreiben wirklich weiterbringt.     

 

Christina war 15 Jahre alt, als sie im Boden versank. Ihr Lehrer hatte gerade vor versammelter Klasse ihren Aufsatz vorgelesen. Ohne sie um Erlaubnis zu fragen. Ihr Aufsatz musste als Beispiel herhalten – für einen schlechten Text. Von diesem Moment an war für sie klar: Ich kann nicht schreiben. Und das, obwohl sie gerne schrieb. Zu Hause hämmerte sie sogar Geschichten von Gespenstern, hinterhältigen Ganoven und heldenhaften Detektiven in die Schreibmaschine ihrer Mutter. Doch damit war nun Schluss.

Dieses Erlebnis ist lange her. Und längst vergessen? Nein. Christina behielt dieses Gefühl all die Jahre: Ich kann nicht schreiben. Es begleitete sie durch den Rest ihrer Schulzeit, während des Studiums und im Beruf. Obwohl sie täglich schreiben musste. Sie machte es halt. Freudlos. Und immer in der festen Überzeugung: Ich kann nicht schreiben. Dass ihre Texte gut geschrieben und verständlich waren, sah sie nicht. Zu sehr beherrschte sie dieses Gefühl des Versagens.

 

Und du? Glaubst du auch, kein Talent zum Schreiben zu haben? Tippst auch du deine Sätze lustlos in die Tastatur, weil du denkst, nicht talentiert zu sein? Hör auf damit!

 

In diesem Artikel zeige ich dir

  • warum du gar kein Talent zum Schreiben brauchst
  • was wirklich zählt, um gut schreiben zu können
  • 3 Dinge, dank denen du besser schreiben wirst.

 

Talent zum Schreiben wird überbewertet

Du hast Talent zum Schreiben – oder halt nicht. Hiess es bei vielen schon in der Schule. Doch das ist Unsinn! Gutes Schreiben ist ein Handwerk, das du lernen kannst. Talent gibt es zwar. Es trägt dich sehr wohl eine kurze Strecke. Aber danach ist das Feuer verpufft. Auf lange Sicht überholen Training und Dranbleiben das Talent um Längen.

 

Die perfekte Ausrede

Wer nicht gut ist in einer Sache, hat mit der «kein Talent!»-Erklärung die galante Entschuldigung. An sich arbeiten, dranbleiben, sich verbessern – das würde ja Arbeit bedeuten. Mit «kein Talent!» liegt die Verantwortung hingegen nicht mehr bei einem selbst. Wunderbar! Oder doch nicht?

 

Du hast es in der Hand

Einige bewegen sich gar nicht. Andere ein bisschen – und geben bei der kleinsten Anstrengung wieder auf. Was für den Sport gilt, zählt ebenso beim Schreiben: Wissen, wie es geht. Üben. Dranbleiben. Weiter üben – und erste Erfolge einfahren. Bis hierhin sind die meisten schon auf der Strecke geblieben. Und genau das unterscheidet dich von vielen anderen: Du hast Biss. Du hast Lust, dich weiter zu entwickeln. Du freust dich über deine Fortschritte. Und du merkst, dass sich dein Einsatz lohnt.

 

3 Dinge, die dich beim Schreiben weiter bringen als Talent

Viel Übung

Übe. Indem du schreibst. Und deine Texte kritisch anschaust. Was ist dir gelungen? Wo holpert es? Wo verwirrt es? Warum? Überlege dir, wie du es das nächste Mal besser machen könntest.

 

Mut für Neues

Die meisten Menschen machen das, was sie schon immer gemacht haben – so, wie sie es schon immer gemacht haben. Das bedeutet Stillstand. Willst du wachsen, musst du die Flügel spannen und dich in unbekannte Gebiete wagen. Probiere beim Schreiben neue Werkzeuge aus. Und zwar nicht nur einmal. Denn wenn du nach einem Versuch bereits wieder zur alten Gewohnheit zurückkehrst, wird sich nichts ändern. Bleib dran. Und entscheide dann, was zu einer neuen Gewohnheit wird.

 

Eine Trainerin oder Mentorin

Schreibratgeber gibt es wie Sand am mehr. Viele mässig gute. Einige richtig tolle. Wenn du Zeit und Lust hast, stürz dich rein. Die effektivere Variante: Du suchst dir eine Trainerin oder Mentorin. Und arbeitest mit ihr an deinen Schwachstellen. Sie kann dir genau sagen, wo du am meisten Verbesserungspotential hast.

 

 

Was trainierst du gerade? Welche alte Gewohnheit hast du abgelegt? Wo bist du bereits über dich hinausgewachsen?

Lass es mich gerne wissen. Deine Katja